Warum eignen sich digitale soziale Netzwerke ideal für Selbstmarketing? (1/2)

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Wie ich schon darauf hingewiesen habe, eignen sich digitale soziale Netzwerke besonders gut für das Selbstmarketing, d.h. sie weisen verschiedene Chancen im Bereich des Selbstmarketings auf. In diesem Post möchte ich diese These erläutern und weiterentwickeln.

In ihrer Studie „Impression Management 2.0: the relationship of self-esteem, extraversion, self-efficacy and self-presentation within social networking sites“, Krämer und Winter sprechen das Thema von Impression Management in sozialen Online-Netzwerken an. (Unter „Impression Management“ versteht man die bewusste Einflussnahme auf die Weise, mit der man von den Anderen wahrgenommen wird. Es handelt sich also um ein wesenticher Teil vom Selbstmarkerting, wie erwähnt im Post „Was ist das Selbstmarketing?“) Der Vorteil von sozialen Online-Netzwerken im Einsatz von Impression Management ist eben, dass die Nutzer mehr Kontrolle über das von ihnen erzeugte Selbstbild haben als in Face-to-Face Kommunikation. Diese These bestätigen die Studien von Park, Jin und Jin (2009, „Motivations, Impression Management and Self-disclosure in Social Network Sites“) und Smock (2010, „Self-presentation on Facebook: managing content created by the user and others“). In einer virtuellen Umgebung können sich die Leute aktiver mit Selbstpräsentation-Strategien (Park et al. 2009, S. 5) und Selbstzensur (Smock 2010, S. 10) beschäftigen. Der Hauptgrund dafür ist, dass sie mehr Zeit dazu haben, um über die Aspekte nachzudenken, die ihre Persönlichkeit am besten wiederspiegeln. Sie können also durch die indirekte bzw. asynchrone Kommuniaktionsart, die den digitalen sozialen Netzwerken zugrunde liegt, eine bessere Selbstdarstellungstrategie entwickeln (mehr dazu erfahren Sie im Artikel von Ellison, Heino und Gibbs aus dem Jahr 2006, „Managing Impressions Online: Self-Presentation Processes in the Online Dating Environment“), und ihre persönliche Angaben sehr leicht und schnell erstellen, ändern und aktualisieren. Gleichzeitig können sie viel mehr (unterschiedliche und z.T. auch unbekannte) Leute erreichen als in Face-to-Face Kommunikation. Dagegen können sie ihre Strategie nicht verschiedenen Zielgruppen anpassen. Daher müssen die Nutzer von sozialen Online-Netzwerken und Selbstmarketing-Betreiber dafür sorgen, dass ihr Online-Profil (und, im weiteren Sinne, ihre ganze Online-Persona) verschiedene Aspekte ihrer Persönlichkeit enthält (Haferkamp und Krämer 2009, „When I was your age, Pluto was a planet“: Impression Management and need to belong as motives for joining groups on social networking sites).

Im nächsten Post werde ich praxis-bezogen eklären, welche Haupteigenschaften bzw. Hauptfeatures von digitalen sozialen Netzwerken es ermöglichen, Selbstmarketing zu machen.

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